Das Edelmetall, das gerne seinen "look" wechselt

Das Edelmetall, das gerne seinen "look" wechselt

Kupfer, Gold, Silber und Zinn waren die ersten Metalle, welche die Menschheit in ihrer Entwicklung kennenlernte. Seit den Anfängen der Architekturgeschichte ist Kupfer eines der am häufigsten verwendeten Metallmaterialien für Verkleidungen, es ist leicht zu verarbeiten und wurde es bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor etwa 10.000 Jahren verwendet.
 
Die frühesten Belege für seine Verwendung in der Architektur gehen auf die Römer zurück (Cuprum = der lateinische Name wird abgeleitet von aes cyprium „Erz von der Insel Zypern“, wo im Altertum Kupfer gewonnen wurde.
 
Warum ist die Verwendung von Kupfer in der Architektur beliebt?

Kupfer gilt als eines der modernsten Materialien für Dach- und Fassadenanwendungen, und hat eine sehr lange Tradition der Architektur – schon die Römer verwendeten goldene Bronze, um das Dach des Pantheons zu gestalten, es folgten weitere Bauten, darunter viele Kirchen. Kupfer ist sehr dehnbar und verformbar und eignet sich hervorragend für die Herstellung von Dachrinnen und anderen Blecharbeiten, die zeitlose und dauerhafte Qualität ist zweifelsohne ein wahrer Vorteil wie auch die  Korrosionsbeständigkeit, dank der natürlichen Patina, von braun über grün bis blau. Und genau über diese natürliche Farbvariation möchten wir sprechen.

Nicht oxidiertes Kupfer

Kupfer ist bekannt dafür,  bei Witterungseinflüssen im Lauf der Zeit eine intensive Patina zu entwickeln. Diese Oxidationsschicht variiert zwischen den verschiedensten Brauntönen zu tiefem Schwarz, daneben gibt es auch die grüne Patina. Unter Einfluss der Atmosphäre entwickelt sich das Erscheinungsbild der Kupferoberfläche in verschiedenen Phasen: von der Installation bis zur natürlichen Entwicklung der Patina – der Änderungsprozess ist vorallem für die Bauplaner wichtig.
 
Bei einer Neuanschaffung ist das Kupfer rötlich, glänzend und hell. Bereits nach kurzer Zeit wird der Einfluss der Oxidation auf der Kupferoberfläche, die der natürlichen Verwitterung ausgesetzt ist, ersichtlich.
Die Oberfläche wird matt und es entsteht eine schützende Oxidschicht, die sich farblich ins Rotbraune ändert. Mit der Zeit und durch die Verwitterung verdunkelt sich die Oberfläche zunehmend zu einem schokoladenbrauen Farbton.
 
Die Kupfertafeln und -bänder, die bereits mit Hilfe von Profilier Maschinen vorgefertigt wurden, und das für die Herstellung von Dach- und Fassadenverkleidungen mit der bekannten Technik der Doppel- oder Winkelfalzung oder mit Hilfe von Profilen verwendet werden kann, die zuvor mit Hilfe von Fahnenmaschinen gefaltet wurden, ist dem natürlichen Kupfer sehr ähnlich. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Sauerstoff entzogen und ein geringer Prozentsatz an Phosphor zugesetzt wird, aber die oben genannten mechanischen Eigenschaften bleiben praktisch gleich, weshalb es leicht ist, Profile für Falzungen oder komplexere Formen für suggestive hinterlüftete Fassaden herzustellen.
 
  • Sauerstofffreies Kupfer Cu-DHP mit begrenztem Restphosphor und einer Mindestreinheit von 99,90%.
  • Spezifisches Gewicht 8,93 kg/dm3
  • Wärmeausdehnungskoeffizient 0,017 mm/ml/°C
  • Gute Verarbeitbarkeit bei der Gestaltung schwieriger Konstruktionsdetails
  • Sehr gut geeignet zum Löten
  • Hohe Lebensdauer durch außerordentliche Korrosionsbeständigkeit gegen atmosphärische Einflüsse und gegen Tauwasser
Holger Kehne

Voroxidiertes braunes Kupfer

Wie von der Natur geschaffen, in faszinierenden Nuancen warmer Anthrazitbrauntöne: die anfängliche Bewitterungsphase und der allmähliche farbliche Wechsel zu Anthrazitbrauntönen wird beim  voroxidierten Kupferblech für Dach- und Fassadenbekleidungen einfach umgangen. Die natürliche Entwicklung am Gebäude beginnt somit umgehend, mit der anthrazitbraunen Oxidschicht. Der Verlauf ist anschließend gleich wie beim klassischem Kupfer: Die Natur mattiert und verändert die Oberfläche durch den Einfluss von Sonne, Regen, Schnee und Wind und schenkt ihr damit ein aufregendes Eigenleben wie von Kupfer bekannt, immer wieder ganz individuell.
 
  • Kupfer-Cu-DHP-Phosphor mit einer Mindestreinheit von 99,90 %.
  • Spezifisches Gewicht 8,93 kg/dm3
  • Wärmeausdehnungskoeffizient 0,017 mm/ml/°C
  • Gute Verarbeitbarkeit bei der Gestaltung schwieriger Konstruktionsdetails
  • Geeignet für architektonische Verkleidungen mit allen Systemen: Fugen, Schindeln, Kassetten, Stäbe usw.
  • Sehr gut geeignet zum Schweißen und Löten
  • Hohe Lebensdauer durch außerordentliche Korrosionsbeständigkeit gegen atmosphärische Einflüsse und gegen Tauwasser

Grün voroxidiertes Kupfer

Jedem sind die schönen grünen Dächer der historischen Bauten bekannt. Aber warum sind diese eigentlich grün?
Diese Kupfertafeln werden in einem speziell entwickelten industriellen Verfahren einseitig grün vorpatiniert. Die so aus dem Kupfer heraus erzeugte Oxidschicht entspricht der über lange Zeiträume durch atmosphärische Einwirkung entstehenden natürlichen Kupferpatina. Da es sich hierbei jedoch um ein Werksverfahren handelt, das die natürliche Oxidation des Materials nutzt, kann jede Produktion einen leicht abweichenden Oberflächenton aufweisen.
Die natürliche braun, bzw. grün ausgebildete Deckschicht auf Kupferoberflächen besteht im Wesentlichen aus ungiftigem Cu(I)-oxid und darf mit Grünspan nicht verwechselt werden. Fazit: Bei Grünfärbungen an Kupferbauteilen im Bauwesen handelt es sich immer um (alkalische) Korrosionsprodukte oder Patina, niemals um Grünspan.
 
  • Kupfer Cu-DHP sauerstofffrei und mit begrenzten Phosphorrückständen mit einer Mindestreinheit von 99,90 %.
  • Spezifisches Gewicht 8,93 kg/dm3
  • Wärmeausdehnungskoeffizient 0,017 mm/ml/°C
  • Ausgezeichnete mechanische Eigenschaften
  • Geeignet für architektonische Verkleidungen mit allen Systemen
  • Geeignet für Kaltbiegen und Weichlöten
  • Hohe Lebensdauer durch außerordentliche Korrosionsbeständigkeit gegen atmosphärische Einflüsse und gegen Tauwasser

Farbveränderungen von Kupfer / Einwirkung von Witterungseinflüssen

Kupferoxid Expositzion Farbe
     
CuO einige Wochen Schwarze Streifen
Cu2O einige Wochen Dunkle Flecken 
CuO-Cu2O 6-12 Monate Homogenes Braun
Kupfersulfat oder -chlorid 5-10 Jahre Hellgrün auf braunem Grund
Kupfersulfat oder -chlorid 20-25 Jahre Intensiv grün
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